Veranstaltung mit israelischen Kriegsdienstverweigerern am 13. 11., 19.30 Uhr, Naturfreundehaus Köln Kalk
Tair Kaminer und Yaron Kaplan verweigern den Kriegsdienst in Israel.
Die 18-jährige Tair Kaminer wendet sich mit ihrer Entscheidung gegen die Besatzungspolitik der israelischen Regierung in der Westbank und Ost-Jerusalem: „Das israelische Militär übt die Kontrolle über mehr als 3,5 Millionen PalästinenserInnen aus. Ungleichheit zwischen Menschen und Menschenrechtsverletzungen sind die Folge. Aber ich möchte auch auf den Schaden hinweisen, den die israelische Gesellschaft davonträgt. Sie ist weit davon entfernt, eine Demokratie zu sein, so lange die Besatzung weiter existiert.“
Der 21-jährige Yaron Kaplan entschied nach zwei Jahren Militärdienst, jede weitere Dienstableistung zu verweigern: „Wir müssen den PalästinenserInnen die Hand entgegenstrecken, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen. Ich liebe mein Land. Mein Handeln entspringt der großen Sorge um seine Zukunft. Es ist mein innigster Wunsch, dass das jüdische Volk in Frieden, Wohlstand und Sicherheit im eigenen Land leben kann. Aber es ist auch klar, dass dies nur geschehen kann, wenn wir den PalästinenserInnen ebenfalls zugestehen, dass sie hier in Frieden, Wohlstand und Sicherheit leben. Denn es ist auch ihr Heimatland.“
Tair Kaminer und Yaron Kaplan werden vom 9. bis 20. November 2015 Veranstaltungen durchführen, verschiedene Ansätze zur Verweigerung des Kriegsdienstes in Israel vorstellen und die Bedeutung der Kriegsdienstverweigerung für einen Friedens- und Versöhnungsprozess im Nahen Osten thematisieren. Sie werden sowohl über ihre jeweiligen Motive zur Kriegsdienstverweigerung berichten, aber auch die Hintergründe und aktuellen Entwicklungen des Konflikts in Israel/Palästina, insbesondere in Bezug auf deren Bedeutung für Jugendliche, beleuchten. Mit der Einladung von Tair Kaminer und Yaron Kaplan verbinden wir zudem die Absicht, eine kritische, friedensorientierte Sicht aus Israel in die Debatte in Deutschland einzubringen.