70 Jahre Hirsohima/Nagasaki
Bundesweite Planungs- und Aktionskonferenz „70 Jahre Hiroshima/Nagasaki“
31. Januar 2015, 11 – 17 Uhr, Neues Rathaus Hannover, Gobelinsaal, Trammplatz
70 Jahre sind genug !
Im August 2015 jähren sich die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zum 70. Mal. Ausgangspunkt waren die Forschungen an der Kernspaltung in Deutschland, die Möglichkeit eines deutschen Atombombenbaus und die geheime Entwicklung der Atomwaffen im Manhattan-Projekt in den USA.
Heute steht die Welt noch immer am Rande eines atomaren Infernos, denn weltweit gibt es nach wie vor etwa 16.000 Atomwaffen, von denen um die 2.000 ständig in höchster Alarmbereitschaft gehalten werden. Die meisten dieser Waffen haben ein weitaus größeres Zerstörungspotential als jene Atomwaffen, die 1945 mehrere Hundert Tausend Menschen qualvoll zugrunde gehen ließen.
Da die Abrüstungsbemühungen der neun Atommächte bislang zu keinem durchgreifenden Erfolg gelangt sind, steigt auch weiterhin das Risiko, dass weitere Länder oder Terroristen in den Besitz von Atomwaffen kommen. Zugleich leiden weltweit viele Menschen unter den Auswirkungen von Atomwaffentests und Uranabbau.
Machen Sie mit:
Wir nehmen die 70. Jahrestage im August 2015 zum Anlass, um breit über die Atombombenabwürfe, die Atomtests und ihre Opfer aufzuklären, die aktuellen Modernisierungspläne der Atomwaffenstaaten zu informieren und den einzigen Ausweg aus dieser Bedrohung bekannt zu machen: ein weltweites Verbot von Atomwaffen.
Deswegen laden wir alle interessierten Organisationen der Zivilgesellschaft, denen diese Themen am Herzen liegen, zu einem Aktions- und Planungstreffen ein – Friedensorganisationen und –gruppen, Jugendverbände und Gewerkschaften, Mayors for Peace und humanitäre Organisationen.
Das Treffen dient dazu, bereits bestehende Ideen vorzustellen, auszutauschen und gemeinsam mit neuen Vorschlägen in Verbindung zu bringen.
Vorschlag zur Tagesordnung:
- Analyse der Aktuellen Situation der nuklearen Abrüstung
– Nach der erfolgreichen Konferenz zu humanitären Konsequenzen in Wien
– Vor der Überprüfungskonferenz zum Nichtverbreitungsvertrag in New York
– Klage der Marschall Islands vor dem Internationalen Gerichtshof
- Schwerpunkte 70 Jahre Hiroshima und Nagasaki
– verbindende/s Element/e
– Aktionen zu Hause vor Ort
– Ideen, Materialien, Postkarten, Unterschriften, Aufrufe
– Flaggentag
– Zentrale Gedenk- und Aktionskonferenz
– Fastenkampagne
- Weitere Schritte
Die Planungs- und Aktionskonferenz wird voraussichtlich abwechselnd im Plenum und Arbeitsgruppen stattfinden.
Zu den Hintergründen in Deutschland:
Auf dem Fliegerhorst im rheinland-pfälzischen Büchel, dem Taktischen Luftwaffengeschwader 33 der Bundeswehr, sind noch immer etwa 20 Atomsprengköpfe
des US-Militärs gelagert, die der NATO zur Verfügung stehen. Kommt es zu einem Einsatzbefehl, würden diese Atomwaffen an Deutschland als Bündnispartner weiter gegeben und von Piloten der Bundesluftwaffe mit Bundeswehr-Kampfjets in ihr Ziel geflogen werden – ein Verstoß gegen den Vertrag über die Nichtverbreitung von Atomwaffen und das Völkerrecht.
Im März 2010 wurde in einem parteiübergreifenden Beschluss im Deutschen Bundestag die Absicht der damaligen Bundesregierung bekräftigt, den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland aktiv weiter zu verfolgen. Demgegenüber planen die USA nun aus militärstrategischen Gründen, dass die in Büchel gelagerten Atomsprengköpfe nicht abgeschafft, sondern stattdessen modernisiert werden sollen, um sie bis 2050 einsatzbereit halten zu können.
Wir wissen seit Hiroshima/Nagasaki: der Einsatz von Atomwaffen ist absolut tödlich, schadet den Betroffenen noch Generationen später, belastet Mensch und Umwelt enorm und kostet mehrere Milliarden Dollar. 155 Staaten haben bereits in einer UN-Erklärung den Einsatz von Atomwaffen „unter allen Umständen“ geächtet. Deutschland ist noch nicht dabei. Nur ein umfassender völkerrechtlicher Vertrag zur Abschaffung aller Atomwaffen hilft weiteres Leid zu vermeiden.
Wir freuen uns sehr auf euer zahlreiches Kommen.
Roland Blach (Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, DFG-VK)
Reiner Braun (Juristinnen und Juristen gegen atomare, biologische und chemische Waffen, IALANA)
Xanthe Hall (Internationale Ärzte zur Verhütung eines Atomkrieges, IPPNW)
Philipp Ingenleuf (Netzwerk Friedenskooperative)
Klaus Müller und Reiko Müller-Shiba (Hiroshima-Nagasaki-Arbeitskreis im Kölner Friedensforum)
Paul Russmann (Ohne Rüstung Leben)
Wolfgang Schlupp Hauck (Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen)
In Kooperation mit der Kampagne „atomwaffenfrei.jetzt“
Bitte um Anmeldung bis 28.1. an blach@dfg-vk.de
Kampagne „atomwaffenfrei.jetzt“
Koordination
c/o DFG-VK Landesverband Baden-Württemberg
Werastr. 10
70182 Stuttgart
Fon 0711-51885602
Mobil 0177-2507286
Mail ba-wue@dfg-vk.de
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