Mitmachen: Antikriegstag 1.9.2024 – International solidarisch – Friedensfähig statt kriegstüchtig!

Zusammen mit dem Kölner Friedensforum laden wir ein:


Antikriegstag Demo + Reden + Musik
16:30 h · Chlodwigplatz 18:00 h · Friedenspark

Frieden schaffen statt Waffen liefern – in Gaza, der Ukraine und weltweit!
Keine Stationierung von atomwaffenfähigen Mittelstreckenraketen!
Abrüstung und Sozialaufbau!

Mit Reden von:

  • Thomas Nauerth, Katholischer Theologe, Universität Osnabrück
  • Alain Rouy, Mouvement de la Paix, Frankreich
  • Peter Trinogga, Vereinigte der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und
Antifaschisten (VVN-BdA)

und weiteren Rede- und Kulturbeiträgen

Heraus zum Antikriegstag!

Der Aufruf als pdf

Kurzfassung des Aufrufs als pdf

Aufruf des Kölner Friedensforums zum 1.9.2024 mit einer Grafik von Picasso "Friede allen Völkern"

Der Überfall Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 war der Beginn eines Raub- und Vernichtungskrieges, der über 60 Millionen Menschen das Leben gekostet und unermessliches Leid und Zerstörung über die Menschheit gebracht hat. 85 Jahre später ist die Verwirklichung der zivilisatorischen Konsequenzen, die über unterschiedliche Weltanschauungen hinweg aus den Menschheitsverbrechen des deutschen Fa­schismus und der deutschen Wehr­macht gezogen wurden, drängender und aktueller denn je.

Menschen- und Völkerrecht müssen universell und weltweit verwirklicht, das Friedens- und Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes umfassend realisiert werden.

Die Waffen müssen schweigen in der Ukraine, Gaza und weltweit!

Hunderte Menschen sterben täglich in Kriegen, tausende verhungern jeden Tag; auch in reichen Ländern wie der Bundesrepublik nehmen Armut und Ungleichheit zu. Währenddessen steigen die Profite der Rüstungskonzerne und deutsche Waffenlieferungen befeuern die Spirale der Eskalation und Zerstörung. Ob in der Ukraine oder andernorts auf dem Globus, überall werden deutsche Waffen in Kriegen ein­gesetzt. Sei es gegen die an Hunger leidende Zivilbevölkerung in Gaza, gegen die kurdische Bevölkerung oder aufständische Regionen im Jemen.

Gleichzeitig will „Verteidigungsminister“ Pistorius die Bevölkerung für eine militärische Konfrontation mit Russland „kriegstüchtig“ machen. Diese Politik hat keine Zukunft, sie kann und muss schnellstmöglich beendet werden.

Wir rufen alle zur Demonstration am Antikriegstag auf, um die Verantwortung für den Frieden in die eigenen Hände zu nehmen und nicht der Politik zu überlassen!

Stopp der Stationierung von Mittelstreckenraketen

Die Friedensbewegung hat in den 80er Jahren unübersehbar gegen das Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion demonstriert. Die wachs­enden Proteste hatten den Abzug von atomaren Mittelstreckenraketen aus Deutschland und das vertragliche Verbot dieser Waffen in ganz Europa mit ermöglicht und einer weitreichenden atomaren und konventionellen Abrüstung den Weg bereitet. (INF-Vertrag). Nach der Kündigung dieses Vertrags durch die USA im Jahr 2019 haben nun die Bundesregierung und die USA beim diesjährigen Nato-Gipfel bekannt gegeben, ab 2026 US-Mittelstreckenraketen in Deutschland gegen Russland stationieren zu wollen. Dieser neuer Schritt der Eskalation bringt nicht mehr Sicherheit, sondern ist brandgefährlich und muss verhindert werden!

Wir fordern:

  • Keine Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in der BRD, sondern Wiederinkraftsetzung des INF-Vertrags, Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag und Abzug der US-amerikani­schen Atombomben aus Büchel.
  • Sofortiger Waffenstillstand und Verhandlungen für eine politische Lösung in den Kriegen im Nahen Osten und der Ukraine und ein Stopp der Waffenlieferungen.
  • Sozialaufbau und Abrüstung, Investitionen in Soziales und internationale Hilfe statt in den Krieg, Nein zum Kriegs- und Kürzungshaushalt der Bundesregierung.
  • Friedensfähigkeit statt Kriegsertüchtigung: Nein zur Wehrpflicht! Lernen für Frieden statt für den Krieg: keine Kooperationspflicht von Schulen und Hochschulen mit der Bundeswehr, Zivilklauseln überall!
  • Keine Abschiebungen in Krieg und Elend, Solidarität mit allen Kriegsdienstverweigernden und allen, die vor Krieg, Klimaveränderungen und unmenschlichen Verhältnissen fliehen.
  • Die Stärkung der Vereinten Nationen zur globalen Verwirklichung von Menschenrechten, sozialer Verbesserungen und den Erhalt der Umwelt.

Die Menschheit braucht alle Kreativität, alle Gedanken und Bemühungen für die Verwirklichung der Grundrechte auf Ernährung, Gesundheit, Wohnungen, Bildung, Kultur und für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. Kooperation statt Konkurrenz, Menschenwürde und Frieden statt Krieg und Barbarei – auf zum Antikriegstag!

Für uns überlebende Verfolgte der Nazibarbarei ist der Satz ‚Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg‘ ein Satz, dessen beide Teile untrennbar miteinander verbunden sind. (…) Die Vision von einem demokratischen Neuaufbau wurde formuliert in den ‚4 Des‘, wie es damals hieß [Demilitarisierung, Denazifizierung, Demonopolisierung, Demokrati­sierung]. (…) Zu diesen vier Hauptpunkten kam noch die daraus abgeleitete Forderung nach sozialer Gerechtigkeit. Insbesondere Antifaschisten hatten nicht vergessen, dass die soziale Ungerechtigkeit vor 1933, die hohe Arbeitslosigkeit, Not und Verelendung Nährboden für die Anfälligkeit von Teilen der Bevölkerung für faschistische Ideologien gewesen waren. Zu dieser geforderten Sozialstaatlichkeit gehörte vor allem das Recht auf Arbeit und auf Wohnung. (…) Den Antifaschisten von 1945 war klar, dass nur noch ein friedlicher Interessensausgleich zugelassen werden dürfe und dass eine Form der internationalen Beziehungen entwickelt werden müsse, die den Krieg aus dem Leben der Völker verbanne.

(Aus einer Rede des Widerstandskämpfers, KZ-Überlebenden und Antifaschisten Martin Löwenberg am 26. März 2005 in München)

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