Harald Fuchs: „Eine Drohne ist schnell bewaffnet. Ein traumatisiertes Drohnenopfer zu behandeln, dauert Monate“
Wir veröffentlichen einen Leserbrief zu dem am 11.12.2020 im Kölner Stadtanzeiger erschienener Artikel von Matthias Koch „Alarm, die Drohnen kommen“ über den Drohnenkrieg in Berg-Karabach. #Drohnendebatte
Von Harald Fuchs, Psychotherapeut in Köln. Man muß wohl kein Prophet sein, um vorherzusehen, dass es Ihrem Autor Matthias Koch dereinst so gehen wird wie dem Zauberlehrling in Goethes berühmten Gedicht:
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
werd ich nun nicht los.
Der Einstieg in neue und immer schneller kreisende Wettrüstungsspiralen wird dazu führen, dass letztlich alle verlieren.

Harald Fuchs mit DFG-VK-Flagge beim „Osterspaziergang“ am 12.4.2020 im Rheinpark Köln. Foto: privat
Schutz kann nur eine Politik der Verständigung und der gemeinsamen Sicherheit auf der Grundlage von Rüstungsbegrenzungsverträgen und Abrüstungsschritten bringen. Diese wird am glaubwürdigsten derjenige betreiben können, der selbst auf den Einstieg in die Spirale verzichtet. Unkritische Begeisterung für neue Waffentechnik wird nur neue Probleme schaffen und nichts lösen. Was zunächst als „billige Drohne“ erscheint, wird uns alle sehr teuer zu stehen kommen und die Wahrscheinlichkeit immer neuer blutiger Kriege vergrößern.
Eine Drohne ist schnell bewaffnet. Ein traumatisiertes Drohnenopfer zu behandeln dauert Monate und Jahre.