DFG-VK Gruppe Köln zum 8. Mai: Für Frieden, Entspannungspolitik und Abrüstung!

Unsere Erklärung zum 8. Mai:


Für Frieden, Entspannungspolitik und Abrüstung!

Krieg, Konfrontation und Aufrüstung stoppen!

Am 8. und 9. Mai begehen wir den 75. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg.

Am 8. Mai beteiligen wir uns an Spaziergängen zu den Gedenkstätten im Kölner Stadtgebiet, zu denen die VVN-BdA aufgerufen hat und wir im Kölner Friedensforum gemeinsam einladen. Ergänzend regen wir an, mit Blumen, Kerzen und Schildern auch zu weiteren Gedenkstätten auf den Kalker und Porzer Friedhof oder zum Deserteursdenkmal an der Burgmauer zu gehen.

Zusammen mit dem Verein „Erinnern für die Zukunft“ und dem Städtepartnerschaftsverein „Köln-Wolgograd“ treffen wir uns zu einer

Kundgebung auf dem Heumarkt in Köln am 9.5.2020 um 11:00 Uhr

Als am 8. Mai 1945 endlich die Waffen schwiegen, lag Deutschland in Trümmern, und Millionen Menschen waren auf der Flucht. Der zweite Weltkrieg hatte weltweit mindestens 65 Millionen Tote gefordert. Er wurde in Osteuropa und der Sowjetunion in voller Absicht als Vernichtungskrieg geführt. Allein die Sowjetunion musste 27 Millionen Tote betrauern.

Im Vordergrund sind weiße Blütendolden und Gräser im morgendlichen Sonnenlicht - im schattigen Hintergrund der hohe Sicherheitszaun und das Heck eines dahinter patrouillierenden Militärfahrzeugs.

Frühlingsblumen in der Morgensonne vor dem Atombombenlager in Büchel / Eifel, Mai 2017. Foto: Stefanie Intveen.

Wir treten für eine Welt des Friedens, der Gerechtigkeit und der Freiheit ein, doch leider sind wir davon weit entfernt. Krieg ist wieder zum Mittel der Politik geworden, und das Versprechen „nie wieder Krieg von deutschem Boden“ wird durch die Beteiligung an völkerrechtswidrigen Interventionen der Bundeswehr schon gewohnheitsmäßig gebrochen. Die Bundesregierung betrachtet manche Regionen Afrikas und Asiens offen als militärische Einflusszonen. Russland und China erscheinen als Konkurrenten der NATO-Staaten. Das erinnert an die „Platz an der Sonne“-Rhetorik aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und beschwört gefährliche Konflikte herauf. Angesichts der Zerstörungskraft moderner Waffensysteme und der Verletzlichkeit des Lebens dürfen Großmachtkonflikte auf keinen Fall gewaltsam ausgetragen werden.

Im Schatten der Coronavirus-Krise versucht das Bundesministerium der Verteidigung, ohne gesellschaftliche Debatte die Bundeswehr-Drohnen zu bewaffnen, sowie die 85 Tornado-Kampfbomber der Bundeswehr durch 93 neue Eurofighter zu ersetzen, und zusätzlich noch einmal 45 F-18 Kampfflugzeuge aus den USA zu kaufen. Das soll Deutschland auch zukünftig in die Lage versetzen, US-amerikanische Atombomben abwerfen zu können („Nukleare Teilhabe“). Wir beklagen, dass die Regierungen es nicht vermocht haben, den Wahnsinn des „Gleichgewichts des Schreckens“ durch Atomwaffen zu beenden. Immer noch hängt das Damoklesschwert des Atomkriegs über allen Menschen. Keine deutsche Regierung nach 1945 hat es gewagt, den Vernichtungskrieg der Nazis gutzuheißen. Ist ein Krieg mit Atombomben nicht ebenfalls ein Vernichtungskrieg? Die hier stationierten B61-Bomben haben eine mehrfache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe. Ihre Strahlung tötet und verletzt noch nach Jahren und Jahrzehnten. Warum sollte ein Land, zumal eines mit dieser Geschichte, das Recht haben, eine Atombombe zu zünden?

Eine Frau mit blondem Kurzhaarschnitt, die von hinten zu sehen ist, hält ihr selbst beschriftetes Pappschild in die Höhe.

„Irrsinn pur. 30 Atombomber. 90 Eurofighter. 15 F-18. Krank.“, 11.4.2020 Köln, 60 Jahre Ostermarsch. Foto (all rights reserved): Martin+Zielinske.

Solche Rüstungsvorhaben, die auf Jahrzehnte Dutzende Milliarden Euro binden, müssen öffentlich in der Gesellschaft und dann im Plenum des Bundestags verhandelt werden, und nicht nur hinter verschlossenen Türen in den Ausschüssen. Wir lehnen diese neuen Rüstungsprojekte kategorisch ab!

In der durch die Corona-Pandemie zugespitzten sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und demokratischen Krise wird deutlich: Genauso wie bei der Herstellung der globalen Klimagerechtigkeit, der Gesundheitsvorsorge und der nationalen Gesundheitssysteme ist bei der Sicherung des Friedens internationale Zusammenarbeit notwendig. Denn die Politik der Konfrontation und des nationalen Egoismus löst keine Probleme. Sie ist das Problem selbst. Wir lehnen es ab, andere Menschen oder Völker zu Feinden erklären zu lassen. Wir stehen für die Grundsätze der Gerechtigkeit und des Völkerrechts, mit friedlichen Mitteln alle internationalen Streitigkeiten beizulegen. Im Atomzeitalter ist Sicherheit immer gemeinsame Sicherheit. Für internationale Kooperation statt Konkurrenz, für Konfliktprävention statt Intervention und Abrüstung statt Aufrüstung!

Wir fordern die Beendigung aller Auslandseinsätze, einen globalen Waffenstillstand, das Ende der völkerrechtswidrigen Sanktionen gegen fast ein Drittel der Menschheit und das Ende der Dämonisierung von China und Russland. Unsere Forderungen wollen wir an diesen beiden Tagen bei Spaziergängen und der Kundgebung auf Schildern in der Öffentlichkeit tragen.

„Leben einzeln und frei wie ein Baum und brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht!“
(Nazim Hikmet)

Für die DFG-VK-Gruppe Köln
Isabelle Casel, Stefanie Intveen, Angelika Rösrath, Hella Maria Schier und Michael Sünner


Unter Einhaltung der zurzeit geltenden Vorschriften, ist es möglich die Versammlung auf dem Heumarkt durchzuführen. Folgende Vorgaben wurden von der zuständigen Behörde gemacht:

  • Maximal 50 Teilnehmer, die sich in eine Liste eintragen sollen (die die Veranstalterin aufbewahren muss, um im Nachhinein ggf. mögliche Infizierte zu informieren).
  • Ein Mund- und Nasenschutz wird empfohlen.
  • Die Abstandsregel von mindestens 1,5 m ist einzuhalten.
  • Kundgebungsmittel (Fahnen, Schilder etc.) sind ausschließlich selbst zu verwenden und nicht ohne vorherige Desinfektion an andere Teilnehmende oder Dritte weiterzugeben. Flyer sollten nicht verteilt, sondern zur Mitnahme bereitgestellt werden.

Aktualisierung 8.5., 16:30 Uhr: 

Gemäß heutiger Mitteilung der Polizei Köln sind Versammlungen bis 100 Personen ab sofort wieder möglich. Infektionsschutzmaßnahmen sind weiterhin zu beachten.

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