Harald Fuchs an Wolfgang Gehrke: Nicht US-Atomraketen, sondern US-Atombomben lagern in Büchel
Zum untenstehenden Brief kam per mail noch am selben Tag die folgende Antwort von Wolfgang Gehrke:
Lieber Harald Fuchs,
danke für den Hinweis auf einen Fehler in unserem Artikel. Für uns war die wesentliche Aussage des Satzes, dass die NATO ausreichend Vorsorge getroffen hat, Russland anzugreifen und dass Russland von Flugzeugträgern der USA seeseitig umzingelt ist; darüber ist uns der Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, den Du zu Recht kritisierst. Tut uns leid.
Friedensgrüße
Wolfgang und Christiane
Ein Offener Brief von Harald Fuchs, DFG-VK Gruppe Köln, an Wolfgang Gehrke, ehemaliges Mitglied des Bundestages.
Lieber Wolfgang Gehrke,
In Deinem (und Christiane Reymanns) Artikel „Die verhängnisvolle Außenpolitik der deutschen Bundesregierung“ in der „Zeitung gegen den Krieg“ Nr. 43/2018 ist ein sachlicher Fehler enthalten. Ihr sprecht dort von „Mittelstreckenraketen (der NATO) auf europäischem Boden“ und „US-amerikanischen Atomraketen“, die „raus aus Büchel“ müssten.
Richtig ist, dass in Büchel amerikanische Atombomben lagern, die aber nicht mit Raketen, sondern mit Flugzeugen (Tornados der Bundesluftwaffe) in ihre Ziele getragen werden sollen. Dies ist ein entscheidender Unterschied im Hinblick auf die Vorwarnzeiten, da die Flugzeit von Raketen wenige Minuten, die von Flugzeugen einige Stunden beträgt.
Der Abzug der amerikanischen Mittelstreckenraketen aus Europa im Zuge des INF-Vertrages gehörte zu den wesentlichen Erfolgen der Friedensbewegung der 1980-er Jahre. Der INF-Vertrag ist nach wie vor gültig und sollte nicht einfach von Euch wie nicht existent behandelt werden.
Ich teile die Intention Eures Artikels gegen das „Feindbild Russland“ und finde es gerade deshalb schlecht, wenn Ihr diesem Anliegen durch leicht zu widerlegende falsche Tatsachenbehauptungen schadet.
Deine Antwort würde ich gerne auf „friedenkoeln.de“ veröffentlichen.
Freundliche Grüße
Harald Fuchs