Deutschland soll an UN-Verhandlungen über Atomwaffenverbot teilnehmen!
Die Bundesregierung soll sich an den UN-Verhandlungen über ein
> Atomwaffenverbot beteiligen, das fordert die Ärzteorganisation IPPNW
> gemeinsam mit anderen Nichtregierungsorganisationen in einem offenen
> Brief an Außenminister Sigmar Gabriel. Ab 27. März 2017 werden
> Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen in New York über einen
> Verbotsvertrag verhandeln. Die Bundesregierung hatte angekündigt, dass
> Deutschland diesen Verhandlungen fernbleibt.
>
> Unterzeichnet ist der Brief von den Friedensorganisationen DFG-VK,
> ICAN, IPPNW, Ohne Rüstung Leben und Pax Christi, den
> Entwicklungsorganisationen Medico International und Oxfam sowie der
> Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Urgewald. Sie kritisieren die
> Entscheidung in einem Brief an Außenminister Sigmar Gabriel: „Der
> Boykott von multilateralen Verhandlungen zu einem Atomwaffenverbot
> schadet der Glaubwürdigkeit der Bundesrepublik im Bereich der
> nuklearen Rüstungskontrolle.“ Diese Haltung sei mit dem
> außenpolitischen Selbstverständnis Deutschlands als fördernde Kraft
> von Völkerrecht und Frieden nicht vereinbar. Die Gruppe hofft nun,
> dass Gabriel die ablehnende Haltung aufgibt.
>
> Dr. Alex Rosen, stellvertretender Vorsitzender der deutschen IPPNW,
> hob den Gesundheitsaspekt vor: „Die humanitären Folgen von Atomwaffen
> für die Zivilbevölkerung sind so grausam und weitreichend, dass ihr
> Einsatz immer einen massiven Verstoß gegen das Völkerrecht bedeutet.
> Atomwaffen abschussbereit zu stationieren bedeutet, anderen Ländern
> schwere Kriegsverbrechen anzudrohen. Deswegen müssen Atomwaffen
> geächtet werden.“
>
> Im vergangenen Jahr hat eine überwältigende 2/3-Mehrheit der
> Staatengemeinschaft für Verbotsverhandlungen gestimmt. Deutschland
> boykottiert, gemeinsam mit den USA, anderen NATO-Staaten und Russland
> jeden Fortschritt in Richtung einer Ächtung. Dabei würde mit einem
> Verbot endlich eine Lücke im Völkerrecht geschlossen: Nuklearwaffen
> sind die einzigen Massenvernichtungswaffen, die noch nicht
> völkerrechtlich geächtet werden.
>
> Auf der Welt gibt es noch fast 15.000 Atomwaffen, von denen etwa 1.800
> ständig einsatzbereit sind und innerhalb weniger Minuten abgefeuert
> werden können. In dem offenen Brief heißt es: „Atomwaffen sind eine
> der größten Bedrohungen für die Menschheit und unseren Planeten“ und
> “es wäre gerade heute unverantwortlich, sich darauf zu verlassen, dass
> es einen verantwortungsbewussten Umgang mit diesen Waffen geben kann.“
>
> Den offenen Brief an Außenminister Sigmar Gabriel finden Sie hier:
> http://www.icanw.de/wp-content/uploads/2017/03/20170302_Brief_Gabriel_final.pdf
>
> Antworten auf häufige Fragen zu den Verbotsverhandlungen finden Sie hier:
> https://nuclearban.de/die-konferenz/
Kontakt: Angelika Wilmen, Pressesprecherin IPPNW, Tel. 030 698074-15, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung, Email: wilmen@ippnw.de, www.ippnw.de