Reden und Berichte der Ramstein-Demo gegen Drohnenkrieg
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
„Wir machen weiter, wir kommen wieder!“, das war sicher die einheitliche Stimmung aller, die an diesem beeindruckenden Wochenende dabei waren. Es war ein auch emotional mitnehmendes, Mut machendes, Kraft schöpfendes, wenn auch arbeitsintensives Wochenende in Ramstein.
1500 Menschen auf der Demonstration und Kundgebung, viele sagen sogar 2000. Das größte, was es an Protesten gegen die Air Base in den letzten Jahrzehnten in Ramstein gegeben hat. Außerdem eine öffentliche Veranstaltung mit 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (auch das ohne Vergleich für eine Friedensveranstaltung in der Stadt Kaiserslautern) und ein Friedenscamp mit bis zu 100 Menschen. Zahlen und Fakten, die wir alle vor einer Woche nicht erwartet haben. Es war das beeindruckende Werk von vielen, an vielen Orten und in vielfältigen sozialen Strukturen.
Bei aller Begeisterung: Es war der erst Auftakt für eine langfristige Kampagne der Delegitimierung der Kriegseinsatzbasis Ramstein. Es war ein hoffnungsvoller Beginn, dem viele Aktivitäten, zähe Tag-zu-Tag-Aktionen, viel lokale dezentrale Arbeit, neue Ideen und Gestaltungen, aber auch eine Weiterentwicklung des Bündnisses und der organisatorischen Kapazitäten folgen müssen. Es bleibt eine langfristige Herausforderung. Was wir jetzt brauchen, ist eine solidarisch-kritische Diskussion. Diese hat am Samstagabend im Camp begonnen, bedarf aber einer intensiven Weiterführung.
Doch zuerst bleibt auch Dank zu sagen, an alle, die mitgemacht haben. Sie haben/Du hast den Stein in Bewegung gesetzt und mitgeholfen, eine (wenn auch noch angesichts der gigantischen Herausforderung kleine) Bewegung zu entwickeln. Dass dieses nicht unproblematisch – ja teilweise kontrovers – war, sei nur kurz hinzugefügt. Wir können nur alle KritikerInnen bitten, so unvoreingenommen wie möglich, die Bilder und die Aussagen der Demonstration und der Kundgebung zu betrachten. Wir wollen noch mehr MitstreiterInnen gewinnen.
Einige Eindrücke in Bildern und Worten sollen die folgenden Links vermitteln:
- Videos von den Reden:
- Alexander Ulrich https://www.youtube.com/watch?v=DwRy10zY7gk
- Roland Blach https://www.youtube.com/watch?v=i34tB4bRGAU
- Tanja Thede https://www.youtube.com/watch?v=3E9o72LwKwM
- Markus Kompa https://www.youtube.com/watch?v=OnTRtz25w5g
- Roland Vogt https://www.youtube.com/watch?v=HGcubryz8hA
- Elsa Rassbach https://www.youtube.com/watch?t=1&v=Z6fZIb0_9Yg
- Albrecht Müller https://www.youtube.com/watch?v=aI5-M_gpc0w
- Alexander Neu https://www.youtube.com/watch?v=5AzJwEGm1_0
- Weitere Impressionen von der Demo und der öffentlichen Veranstaltung:
- Fotos https://www.flickr.com/photos/lucaswirl/albums/72157659139480256
- Prinz Chaos II https://www.youtube.com/watch?t=1&v=rM4TTEyl-zM
- Videobotschaft von Medea Benjamin und Ann Wright https://www.youtube.com/watch?v=ywfAcS9u2RE
- Beispiele aus den Medien:
- Neues Deutschland http://www.neues-deutschland.de/artikel/985869.ramstein-ueber-tausend-menschen-protestieren-gegen-drohnenkrieg.html
- Die Welt http://www.welt.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland/article146917729/Demonstranten-fordern-Schliessung-von-Ramstein.html
- Vorabdruck aus Friedensforum 6/2015 (siehe Anhang)
Vieles weitere finden Sie/findet Ihr auf der Webseite www.ramstein-kampagne.eu und auf unserer Facebook-Seite https://www.facebook.com/stoppramstein.
Auch die Medien haben uns nicht ganz ignorieren können. Die vom SWR gesehenen 100 Teilnehmer, war der peinlichste Ausrutscher. Die Fakten und Argumente für unser Anliegen wurden bis auf wenige positive Ausnahmen (z.B. das ND und die Rheinpfalz) weitestgehend bei einer formalen Berichterstattung kaum erwähnt. Qualitätsjournalismus sieht anders aus. Dank an die vielen unabhängigen, selbstorganisierten Alternativmedien. Im Netz finden sich viele Beispiele einer interessanten Berichterstattung.
Über vieles müssen wir reden und diskutieren, vieles bedarf der Weiterentwicklung. Die Aktionsberatung nach der Demonstration im Camp hat aber eindeutig ergeben: Wir wollen dezentral weitermachen, neue MitstreiterInnen gewinnen, neue gesellschaftliche Kreise einbeziehen und wir kommen wieder im Frühsommer 2016. Dass es weiter geht, wurde nicht in Frage gestellt. Erörtert wurde wie, wann und welche Aktionen gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden sollen. Wir hoffen sehr, dass auch Sie sich/Du dich an dieser Diskussion beteiligen/beteiligst. Hierfür wird demnächst eine Ideenbörse auf der Webseite eingerichtet.
Finanziell haben wir es dank vieler Kleinspenden wohl gerade geschafft, die dringendst notwendigen Ausgaben ohne ein größeres Minus zu bewältigen. Für die Fortsetzung unserer Aktivitäten würden wir uns umso mehr über jede (auch noch so kleine) Spende freuen.
Wir sehen uns hoffentlich 2016 wieder oder auch das erste Mal in Ramstein.
Mit friedlichen Grüßen
Reiner Braun
Pascal Luig
Pedram Shahyar
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Aktionsbüro Ramstein-Kampagne
Marienstraße 19/20
10117 Berlin
Tel.: 030 20 65 48 57
Fax: 030 31 99 66 89