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Flaggentag der Mayors for Peace: Friedensgruppen wenden sich an OB Roters

OFFENER BRIEF

an den Oberbürgermeister der Stadt Köln Köln, 8.7.2015

Historisches Rathaus

50667 Köln

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister der Stadt Köln,

Wir begrüßen, dass Sie – vertreten durch Herrn Bürgermeister Dr. Heinen – am 8. 7. aus Anlass des Flaggentages der Mayors for Peace einen Empfang geben.

Werden Sie in den kommenden Jahren sich auch sichtbar an der alljährlichen Aktion der Mayors for Peace beteiligen und vom Kölner Rathaus und den Bezirksrathäusern die Friedensfahne wehen lassen?

Im Zusammenhang mit diesem Anlass und in Sorge wegen der weltweiten Beteiligung deutschen Militärs an vielen Kriegen sowie der Verstrickung der BRD-Regierung im Ukraine-Konflikt wenden wir – Kölner Friedensgruppen – uns an Sie mit der Frage:

– Welche Möglichkeiten sehen Sie als „Mayor for Peace“, um aus Köln in der Zukunft zur Kriegsprävention beizutragen?

Wir haben dazu einige Vorschläge, darunter:

– Setzen Sie sich für den Abzug der US-Atomwaffen in unserer Nachbarschaft, in Büchel bei Cochem an der Mosel, ein – der Bundestag hat diese Forderung bereits beschlossen. Dieser Beschluss blieb aber leider bis jetzt Makulatur. Die USA haben im Gegenteil die Modernisierung ihrer dort stationierten A-Waffen beschlossen, und die Bundesregierung hält an ihrer „nuklearen Teilhabe“ fest. Täglich üben Bundeswehrpiloten hier den Atombomben-Einsatz. Es wäre gut, wenn Sie den Bürgermeister von Büchel einladen könnten, sich den „Mayors for Peace“ anzuschließen.

– Als „Mayor for Peace“ könnten Sie Ihren Einfluss für eine friedensfreundlichere Stadt Köln geltend machen:

Sorgen Sie als Aufsichtratsvorsitzender der Köln Messe AG dafür, dass die Hightech-Waffenmesse „Itec“ nicht mehr in Köln stattfindet.

– Verweigern Sie der Propaganda-Offensive der Bundeswehr zwecks Rekrutierung von Nachwuchs die Unterstützung: kein Militär-Auftritt bei Kölner Messen für Schüler und Jugendliche (Didacta, Gamescom, Einstieg Abi etc.)

– Versuchen Sie Militärmusik-Veranstaltungen – Bundeswehr-Konzerte in der Philharmonie oder Köln-Arena – zu unterbinden.

– Beenden Sie die unselige Tradition der Wehrmacht auf Kölner Boden: keine öffentlichen Soldaten-Gelöbnisse in Köln!

– Kriegerdenkmäler wie „Unseren Helden“ der deutschen Angriffskriege 1914-18 und 1939-1945 etwa in Zündorf oder Gedenktafeln für „gefallene“ deutsche Soldaten im Friedenspark sowie des Beiboots der „Fregatte Köln“ am Eigelstein sind so nicht hinnehmbar.

Für Gespräche über diese und weitere geeignete Initiativen stehen wir gerne zur Verfügung.

Kontakt:

Ariane Dettloff, DFG/VK Gruppe Köln, c/o Friedensbildungswerk Köln, Obenmarspforten 7 – 11, 50667 Köln

Reiner Schmidt, bundeswehr wegtreten, c/o Autonomes Zentrum Köln, Luxemburger Str. 93, 50674 Köln

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