Jahresmitgliederversammlung der DFG-VK Gruppe Köln: gut besucht und gut gelaunt

Die gestrige Jahresmitgliederversammlung unserer Gruppe Köln war trotz des KVB-Streiks gut besucht, und auch die stark gestiegene Kriegsgefahr schmälerte die gute Laune nicht. Im Einladungsschreiben hatte der Sprecher*innenkreis geschrieben:

Ist es nicht ein grober Unfug zu behaupten, durch „Kriegstüchtigkeit“ (Boris Pistorius) könnten wir in Deutschland Sicherheit herstellen? Die damit gemeinte Abschreckung möglicher Gegner bringt keine Sicherheit, wie der Ukraine-Krieg zeigt. Die militärische „Verteidigung“ zerstört ein Land und treibt die Zivilbevölkerung in die Flucht, wie wir in den Medienberichten aus den aktuellen Kriegsgebieten täglich sehen können.

Solche Methoden können uns nicht überzeugen – wir stehen für die Friedensfähigkeit Deutschlands, für Friedensbildung, Diplomatie, Dialog und den sorgfältigen Umgang mit öffentlichen Ressourcen. Die armutsfördernde Verschleuderung von Steuergeldern für irrwitzige Aufrüstungsprojekte lehnen wir ab. Ein Deutschland, vor dem andere Staaten Angst haben müssen, gefährdet auch seine eigene Bevölkerung.

Zur Begrüßung der Versammlung erklärte Stefanie Intveen als Vertreterin des Sprecher*innenkreises den Begriff „Dialog“ mit Hilfe eines Zitats des Friedensnobelpreisträgers (1954) Pater Dominique Pire:

Dialog bedeutet, über die Grenzen der eigenen Überzeugung hinauszublicken und für die Dauer des Dialogs das Herz und den Geist des anderen zu teilen, ohne irgendeinen Teil des eigenen Selbst aufzugeben, um das wirklich Gute und Nützliche in den Gedanken, Gefühlen und Handlungen des anderen zu verstehen, zu beurteilen und zu schätzen. Man muss sich wirklich in den anderen hineinversetzen. Das erfordert, dass man sich selbst, wer wir sind und was wir denken, in eine Art Klammer setzt, um den anderen positiv zu würdigen, ohne unbedingt seinen Standpunkt zu teilen.*)

Der Sprecher*innenkreis drückte den Wunsch aus, die Fähigkeit zu einem so verstandenen Dialog auch innerhalb der DFG-VK weiterhin zu pflegen und für die Verständigung zu nutzen.

Die Versammlung wählte folgende Personen:

Sprecher*innenkreis:

  • Angelika Roesrath (Kassiererin)
  • Hans-Achim Brandt
  • Julia Hecht
  • Michael Roitzsch
  • Michael Sünner
  • Stefanie Intveen
  • Timon Delawari

Kassenprüfung:

  • Dirk Kluwig
  • Jobst Epmeier

Redaktion:

  • Christoph Tophoven
  • Stephan Schmitz
  • Stefanie Intveen

Außerdem wurden zehn Mitglieder als (Ersatz-)Delegierte für die im April stattfindende Landeskonferenz NRW der DFG-VK gewählt.

Der Rückblick auf die Aktivitäten der Gruppe in den zehn Monaten seit der letzten Jahresmitgliederversammlung zeigte, wie stark die Mitglieder sich engagiert haben, darunter in drei eigenen Arbeitsgruppen („Free Assange“, „Sozialer Widerstand gegen Militarisierung und Krieg“ und „Kunst“). Die Gefahr, dass Deutschland in direkte militärische Auseinandersetzungen mit Russland rutscht und die Lage außer Kontrolle gerät, wird von den Mitgliedern als hoch eingeschätzt. Die Gruppe bemüht sich dennoch – oder gerade deswegen -, mit den eigenen Ressourcen achtsam umzugehen und dauerhaft handlungsfähig zu bleiben.

In bewährter Tradition wurde nach der Versammlung bei leckeren Snacks und Getränken ausgiebig gefeiert.

Anderthalb Dutzend Erwachsene stehen gut gelaunt mit Sektgläsern hinter einem gedeckten Tisch.

Feier nach der Jahresmitgliederversammlung der DFG-VK Gruppe Köln im Friedensbildungswerk, 29.2.2024. Foto: Stefanie Intveen

 

*) Zitiert nach: Erzbistum Köln: Wege zum Frieden. Jahresbericht der Diözesanstelle Weltkirche-Weltmission 2022, S. 5

×