Isabelle Casel nach Palästina-Demo in Köln: „Deutschland macht sich der Mittäterschaft schuldig!“

Am 23.12.2023 fand in Köln eine Kundgebung der „Palästinensische Gemeinde Deutschland – Köln“ und der „Palästinensische Allianz in NRW“ statt, um mit einem Kerzenmarsch der in Gaza getöteten Kinder und Erwachsenen zu gedenken. Es waren nur palästinensische Fahnen erlaubt. Unser Mitglied Isabelle Casel war dabei und berichtet ihre Eindrücke:

Mit mehreren hundert TeilnehmerInnen, darunter vielen Gewerkschaftlern, Mitgliedern des Städtepartnerschaftvereins Köln-Bethlehem, und mit Unterstützung durch die Palästinensische Gemeinde Köln e.V. waren wir am 23. Dezember in Köln bei der Protestdemonstration gegen die Abriegelung und Bombardierung Gazas durch Israel.

Nach einer Auftaktkundgebung am Breslauer Platz mit emotionalen Reden junger PalästinenserInnen, zogen wir mit einem Protest- und Schweigemarsch mit Kerzen durch die Innenstadt zum Ebertplatz und wieder zurück. Zur Endkundgebung wurden aus vielen Kerzen die Worte „Palästina“ und „Gaza“ geformt. Es gab ein riesiges Transparent mit den Namen unzähliger bisher getöteter Kinder und viele Schilder mit den Forderungen „Keine Waffenlieferungen nach Israel – Stoppt den Völkermord in Gaza“. Die Menschen mit Verwandten in Gaza und im Westjordanland sind fassungslos ob dieser grauenhaften Gewalt, diesem Genozid gegen ihre unschuldigen Verwandten und darüber, dass wir, ihre deutschen MitbürgerInnen dazu schweigen. Sie fordern, neben Netanjahu auch Scholz und Baerbock wegen Kriegsverbrechen und Beihilfe daran anzuklagen.

„City“. Grafik: Judas Isariot / Pixabay, 2023.

Was in Gaza geschieht, hat mit uns zu tun. Bei Treffen der EU-Außenminister Ende Oktober waren es die Deutschen, die eine kleine Minderheit von Staaten anführten, um eine Forderung nach einem Waffenstillstand zu blockieren. Die deutsche Regierung hat die Waffenexporte nach Israel in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr verzehnfacht. Über 80 Prozent dieser Exporte wurden nach dem 7. Oktober genehmigt. Deutschland macht sich der Mittäterschaft daran schuldig, dass das Töten nicht aufhört und – mit der Blockade – dass die Menschen hungern, dass das Trinkwasser knapp wird, dass eine medizinische Versorgung kaum noch möglich ist. Kälte und Krankheiten kommen nun hinzu. Jeder von uns macht sich mitschuldig wenn er zu diesem Unrecht, Mord und Vertreibung schweigt.

Wir bedanken uns für Isabelles Kommentar. Über die Lage in Palästina und Israel berichtet auch der Blog des Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern e. V.: https://bip-jetzt.de/blog/.