Kölner Aktionsbündnis in GEW-Mitgliederzeitschrift: Welche Erfahrungen haben Sie mit der Bundeswehr?
Das „Kölner Aktionsbündnis gegen die Rekrutierung Minderjähriger durch die Bundeswehr“ stellt sich in der aktuellen Ausgabe des „forum“ vor. Das „forum“ ist die vierteljährlich erscheinende Mitgliederzeitschrift des Stadtverbands Köln der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Es folgt der Artikel im Wortlaut.
Bundeswehr rekrutiert Jugendliche. Kölner Aktionsbündnis fordert Ende der Militärwerbung an Schulen.
Viele Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind sehr jung. Eltern sind oft überrascht, wenn sie merken, auf wie vielen und welchen Kanälen die Bundeswehr ihre Kinder anspricht. Im Alltag von Erwachsenen lässt sich das nicht ohne weiteres erkennen.
2018 waren 1.679 Rekrut*innen – das sind 8,1 Prozent der Neueinstellungen – sogar erst siebzehn, wie der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages berichtet. Die Rekrutierung Minderjähriger wird seit Jahren von den Vereinten Nationen, dem Kinderausschuss des Deutschen Bundestages und sogar vom Wehrbeauftragten kritisiert.
Um diesen Missstand auch in Köln zu thematisieren, haben sich 2018 sechs Organisationen zum „Kölner Aktionsbündnis gegen die Rekrutierung Minderjähriger durch die Bundeswehr“ zusammengeschlossen. Sie fordern, die Rekrutierung Minderjähriger zu stoppen und es zu unterlassen, gezielt Kinder und Jugendliche zu umwerben. Dieselben Forderungen erheben der Kölner Jugendring gemäß seinem Beschluss vom 17.5.2018 und auf Bundesebene die Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr!“, zu deren Trägerorganisationen die GEW gehört.
Als Kölner Bündnis haben wir zahlreiche Weiterführende Schulen in einem Brief auf die kritikwürdige Rekrutierung Jugendlicher aufmerksam gemacht. Außerdem übergaben wir den Konzernzentralen von Google Deutschland in Hamburg und der Ströer AG in Köln jeweils einen Brief, in dem wir die beiden Unternehmen an ihre gesellschaftliche Verantwortung erinnerten. Beide können auf die Platzierung der Bundeswehr-Werbung Einfluss nehmen. Mit Ströer fand ein längeres Gespräch statt, in dem wir auch die Möglichkeit von „Bannmeilen“ für Militärwerbung rund um Kinder- und Jugendeinrichtungen diskutierten.
Ströer zeigte im September 2019 wieder Bundeswehr-Großplakate ganz in der Nähe Kölner Schulen. Es ist also nicht mit einem Brief und einem Gespräch getan. Wir freuen uns daher über Menschen, die Lust und Zeit mitbringen, um gemeinsam mit uns in Köln den kritischen Dialog mit Unternehmen, der Stadtverwaltung, der Politik, aber auch den Vertretungen der Eltern, der Lehrer*innen und Schüler*innen weiterzuführen. Auch freuen wir uns über Ihre Erfahrungsberichte: hatten Sie als Eltern oder Lehrkräfte mit der Bundeswehr zu tun? Was ist Ihr Eindruck?
Kölner Aktionsbündnis gegen die Rekrutierung Minderjähriger durch die Bundeswehr
Mitglieder:
- Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e. V. (DFG-VK) Gruppe Köln
- Evangelische Schüler*- und Schülerinnen*arbeit im Rheinland e.V. (ESR), Köln
- Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Stadtverband Köln
- Pax Christi Köln
- Religiöse Gesellschaft der Freunde (Quäker), Bezirk Rhein- Ruhr
- terre des hommes (tdh) Ortsgruppe Köln
Forderungen:
- Mindestalter für die Rekrutierung auf 18 Jahre anheben
- Werbung der Bundeswehr, die sich gezielt an Minderjährige richtet, stoppen
Nächste Treffen:
Mittwoch, 8.1.2020, 10:00 – 11:30 Uhr, ESR, Kartäusergasse 9-11, Köln
Mittwoch, 11.3.2020, 17:00 – 18:30 Uhr, Quäker NBH, Kreutzerstraße 5-9, Köln
Mittwoch, 6.5.2020, ESR, Kartäusergasse 9-11, Köln
Kontakt: Stefanie Intveen, stefanie.intveen@web.de, 0151 560 949 20.
Auf der Seite des GEW Stadtverband Köln ist die gesamte Ausgabe des „forum“ zum Download.