die Plattform Zivile Konfliktbearbeitung hat 2022 eine Übersicht über zwei Arten des Denkens und Handelns veröffentlicht: die "Sicherheitslogik" und die "Friedenslogik". Die beispielsweise zum Ukrainekrieg veröffentlichte Meinung ist demnach fast durchgängig im Denken der Sicherheitslogik verhaftet. Und nicht selten scheint es, als sei da überhaupt gar keine Logik mehr.
Weil wir mit dem friedenslogischen Denken und Handeln im Moment in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden, ist es umso wichtiger, dass unsere Stimme nicht verstummt. Wer friedenslogisch denkt und beispielsweise fragt, wie das unbeschreibliche Leid der Menschen in den Kriegsgebieten beendet werden kann, kommt zu anderen Handlungsvorschlägen als jemand, der fragt, wie ein Gebiet erobert und gegen Rückeroberung gesichert werden kann.
In der Praxis ist das Frieden-Machen natürlich schwieriger als in der Theorie. Wenn wir bei den bevorstehenden Ostermärschen wieder kraftvoll Diplomatie und Verhandlungen zur Beilegung internationaler Konflikte fordern, erhöhen wir unsere Glaubwürdigkeit dadurch, dass wir die vergleichsweise harmlosen Konflikte in unserer Friedensbewegung selbst gut bearbeiten.
Mit zuversichtlichen Grüßen,
Stefanie (für die DFG-VK Gruppe Köln)
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